GEBR. HEINEMANN
Das Hamburger Traditionsunternehmen Gebr. Heinemann hat seit langem den Ruf, familienfreundlich zu sein. „Das gehört zum Selbstverständnis der Firma” , sagt auch Sabrina Räther. Seit etwa drei Jahren sorgt sie dafür, dass die Themen Familie und Beruf strukturiert und mit Konzept umgesetzt werden. Mit viel Leidenschaft und Erfolg. „Weil es mir am Herzen liegt”, sagt sie. Die 34-Jährige ist Head of Personnel Development bei dem Hamburger Duty-Free Imperium. „Ich habe mich bewusst für Gebr. Heinemann entschieden”, erklärt sie. Das rund 5.500-Mitarbeiter starke inhabergeführte Familienunternehmen wirbt mit dem Claim „Aus Tradition modern“. „Für mich war es wichtig zu wissen, welche Werte vom Unternehmen vertreten werden. Sieht mein Arbeitgeber beispielsweise neben der wirtschaftlichen auch seine soziale Verantwortung? Als Personalverantwortliche muss ich hinter den Entscheidungen stehen können, die mein Unternehmen trifft”, so Räther.
Hier werden die Mitarbeiter als Menschen mit ganz individuellen Bedürfnissen wahrgenommen
Gebr. Heinemann entsprach ihren Vorstellungen: „Fairness hat eine hohe Bedeutung, es wird sich gekümmert, die Mitarbeiter als Menschen mit ganz individuellen Bedürfnissen wahrgenommen – das hat mir gefallen.” Ein Beispiel? „Die Mitarbeiter am Standort Frankfurt haben den Preis für die beste „Heinemannschaft" gewonnen. Sie entschieden sich, das Geld nicht für ein Teamevent oder ähnliches auszugeben, sondern den Betrag in einen Fond für Kollegen in finanzieller oder gesundheitlicher Not zu geben. Als die Geschäftsleitung davon erfuhr, verdoppelte sie den Betrag. „Ich mag diesen grundsätzlichen Willen, sich zu engagieren, das macht für mich ein gesundes Unternehmen aus. Es wird nicht nur dafür gearbeitet, dass die Gewinne steigen, sondern dass alle Mitarbeiter langfristig beschäftigt werden können.” Gleichzeitig, so Räther, werde nie die wirtschaftliche Situation aus den Augen verloren.
Service in allen Lebenslagen
Auf einem guten Fundament lassen sich große Dinge bauen. Und so machte sich die gelernte Diplom Pädagogin ans Werk: Sie schob eine umfangreiche Kooperation mit dem pme Familienservice an und entwickelte neue Prozesse für Mitarbeiter, die in Elternzeit gehen. „Mit dem pme Familienservice haben wir uns einen externen Dienstleister ins Haus geholt, der ganz unabhängig und neutral Beratung rund um Familie und Beruf anbietet”, erklärt Sabrina Räther. Themen wie Wiedereinstieg, Betreuungsmöglichkeiten und Erziehungsfragen gehören genauso zum Portfolio wie Trennung, Sucht oder pflegebedürftige Angehörige. „Es gibt Unterstützung für alle Lebenslagen, um die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit der Mitarbeiter sicherzustellen“, so Räther. Eine Kollegin formulierte es so: „Mit diesem Angebot fühlt man sich auch in schwierigen Zeiten wieder obenauf und einen Schritt voraus anstatt immer hinterher zu hetzen.“ Die Angebote werden häufig genutzt. Sabrina Räther wertet das als ein Zeichen großen Vertrauens seitens der Mitarbeiterschaft. „Wir haben das „rundum-sorglos-Paket”, erklärt die Personalerin. Thema Betreuungsoptionen: „Wenn wirklich mal alle Stricke reißen, gibt es ein festes Kontingent an Tagen im Notfall-Kindergarten, der vom Familienservice hier in der Hafen-City betrieben wird. Die meisten Eltern haben die Betreuung der Kinder abgedeckt – aber es ist einfach ein gutes Gefühl zu wissen, dass Gebr. Heinemann eine Lösung anbietet, wenn wirklich gar nichts mehr geht.” Es sind meist kleine, praktische Hilfestellungen, die eine große Wirkung haben, erzählt Räther von ihren Erfahrungen. „Gebr. Heinemann übernimmt beispielsweise einen Teil der Kosten für das Kinder-Ferienprogramm. So etwas hilft Eltern am ehesten. Natürlich brauche man ein Konzept für das Thema „Beruf und Familie”, für manche Dinge gälte aber auch schlicht die Devise „einfach machen”.
In Planung: Elterncafé
Richtig gut durchstrukturiert ist mittlerweile der Ablauf für die Elternzeitler. Für das erste Gespräch hat sie eine umfangreiche Infomapppe für die werdenden Eltern mit Broschüren und ausführlichen Listen zusammengestellt. Praktisch: ein „persönlicher Rückkehrfahrplan” zum Festhalten der wichtigsten Termine rund um den Wiedereinstieg. „Es gibt bestimmte Fragen, die immer wieder und bei jedem auftauchen”, erklärt Räther. Welche Rechte habe ich? Wie stelle ich mir meine familiäre und berufliche Zukunft vor? Ab wann muss ich mich um Betreuungsoptionen kümmern? Wie halten ich Kontakt zum Unternehmen? – Diese und weitere hilfreiche Fragen werden aufgezeigt und in mehreren Gesprächen mit den direkten Vorgesetzten erörtert. Alle sechs Wochen setzt sich die Personalentwicklungsleiterin zudem mit einer Kollegin aus der Personalbetreuung zusammen, um die Elternzeitler und Rückkehroptionen zu besprechen. „Ein halbes Jahr vor Ablauf der Elternzeit rufen wir an und fragen, wie es aussieht. Dann gibt es erneute Gespräche, denn es kann sich ja auch immer etwas an den Wünschen und Vorstellungen verändert haben.” Als nächstes plant Sabrina Räther ein Elterncafé: „Hier können Eltern in gemütlicher Atmosphäre ein bis zweimal pro Jahr zusammenkommen und erfahren, was es neues gibt bei Gebr. Heinemann.”
Sabrina Räther ist eine Frau, die anpackt.
Die Themen Kinder und Familie begleiten sie schon ihr Leben lang. Aufgewachsen mit drei Geschwistern, mehreren Nichten und Neffen und mehr als zwölf Jahren ehrenamtlicher Kinder- und Jugendarbeit, hat sie in ihrem Beruf ihre Berufung gefunden. Im Mai geht auch sie in den Mutterschutz. Die Elternzeit teilt sie sich mit ihrem Mann. Erst bleibt sie acht Monate zuhause, dann er. Geplant ist, dass sie danach mit 30 Stunden wieder einsteigt, um sich weiter dem Thema Beruf und Familie zu widmen – im Unternehmen und zuhause.
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