DAS BEWERBUNGSGESPRÄCH
Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch ist ein toller Erfolg. Dass Du nervös sein magst, ist normal. Denke dran, dass sich das Unternehmen auch bei Dir bewirbt. Es wird somit ein Kennenlerngespärch sein, in dem beide Gesprächspartner ihre Fragen stellen. Bereite Dich also gut vor und zeige Interesse. Dein möglicher neuer Arbeitgeber tut es auch. Nachfolgend ein paar Tipps aus der Praxis.
EINLEITENDE Fragen
Bestimmte Fragen werden typischerweise am Anfang eines Job-Interviews geführt. Unterschätze dieses „Vorgeplänkel“ nicht – aus Sicht eines Arbeitgebers/Personalers bist Du jetzt schon mitten drin im Bewerbungsgespräch!
1. Haben Sie den Weg gut gefunden? Sind Sie mit dem Auto gekommen?
Hier geht es um Deine Fähigkeit zum Smalltalk – auch dieses ist wichtig für einen Arbeitgeber. Beantworte diese Fragen freundlich und charmant, aber kurz.
2. Erzählen Sie etwas über sich...
Mit dieser Aufforderung beginnt fast jedes Vorstellungsgespräch. Der große Vorteil: diesen Teil kannst Du vorbereiten und üben. Gib zum Einstieg einen kurzen Überblick über Deine beruflche Entwicklung, maximal 2-3 Minuten. Am besten ist ein roter Faden erkennbar. Sei konzentriert, freundlich und verstelle Dich nicht.
3. Was wissen Sie denn schon über die Stelle? Kennen Sie unser Unternehmen?
Hier kannst Du zeigen, dass Du dich gründlich mit der Position, ihren konkreten Anforderungen und Inhalten und dem Unternehmen auseinandergesetzt hast. Bereite auch diese Frage gut vor!
FRAGEN ZUM WERDEGANG
Dein potenzieller Arbeitgeber möchte Dich kennen lernen und aus einem Lebenslauf lässt sich viel ableiten. Ihm geht es vor allem um Deine innere Motivation, die Dich jeweils veranlasst hat, bestimmte Entscheidungen zu treffen. Er will verstehen, was Deine Antriebsfedern sind, wie aktiv Du in der Vergangenheit durch Dein (Berufs-) leben gegangen bist und wird aus Deinen Antworten Schlüsse auf Deine Motivation in der Gegenwart ziehen.
4. Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Mit dieser Frage möchte er herausfinden, wie Du Entscheidungen triffst, wie Du Deinen Berufsweg planst und mit wie viel Herzblut Du dabei bist – wie viel Selbstmotivation man von Dir wird erwarten können. Nicht empfehlenswert: „Das hat sich damals so ergeben" oder „Mein Vater war auch Arzt". Bessere Antwort: „Das Thema xy hat mich schon als Kind und Jugendliche interessiert. Ein Praktikum im Studium hat mir dann gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin." Verdeutliche anhand von konkreten Beispielen, dass Du dich immer noch für Dein Feld begeistern kannst und warum. Sei aber auch ehrlich und selbstreflektiert. Wenn etwas nicht gepasst hat, so stehe dazu.
5. Warum haben Sie damals Ihre Ausbildung nach einem Jahr abgebrochen?
Nicht zu empfehlen: „Der Ausbilder und ich sind nicht miteinander klar gekommen." Bessere Antwort: „Obwohl die Ausbildung ganz gut lief, wurde mir immer klarer, dass mein Herz nicht für das Thema schlägt und ich mich in dem Bereich nicht langfristig sehen konnte. Daher wollte ich keine Zeit mehr verschwenden und lieber meine Zeit in etwas investieren, was besser zu mir passt."
6. Wie haben Sie Ihre Praktikumsplätze gefunden?
Diese Frage zielt auf Deine Eigeninitiative ab. Nicht zu empfehlen: „Mein Vater hatte sehr gute Kontakte in die xy Branche, so dass das nie ein Problem war." Bessere Antwort: „Das war unterschiedlich. Teilweise kannte ich die Unternehmen aus der Zeitung und habe mich einfach beworben. Teilweise habe ich mich umgehört und Tipps bekommen, wo man als Praktikantin viel lernen kann. In einem Fall habe ich einen Bekannten gebeten, mich direkt in der Abteilung als Praktikantin zu empfehlen."
7. Warum haben Sie nie studiert/einen weiteren qualifizierenden Abschluss gemacht?
Nicht zu empfehlen: „Das hätte ich mir nicht leisten können." Bessere Antwort: „Ich habe darüber nachgedacht, mich dann aber entschieden, erst mal in die berufliche Praxis einzusteigen. Meine Arbeit hat mir dann viel Spaß gemacht und ich konnte meine Ziele auch ohne Studium/weiteren Abschluss gut erreichen."
8. Was haben Sie für Ihr jetziges Unternehmen erreicht?
Bei dieser Frage bekommen viele BewerberInnen einen Schreck. Dabei hast Du hier die Gelegenheit, selbstbewusst – aber ohne zu viel Eigenlob – auf die eigenen konkreten Erfolge hinzuweisen. Diese sollte man sich im Vorfeld bewusst machen.
9. Warum haben Sie den Job so häufig gewechselt?
Nicht zu empfehlen: „Mal war der Vorgesetzte schwierig, dann die Aufgabe langweilig, mal wurde ich rausgemobbt." Bessere Antwort: „Für mich ist es sehr wichtig, dass die Ziele meines Jobs mit meinen persönlichen Zielen zusammenpassen. Bei meinem ersten Job lief es sehr gut, doch dann haben mir Aufstiegsmöglichkeiten gefehlt, so dass ich wechseln musste, um nicht zu stagnieren. Im anderen Fall wurde die Abteilung geschlossen. Bei meinem letzten Job war die Aufgabe xy, das habe ich zwar gerne gemacht, noch lieber möchte ich mich aber mit den Inhalten yz beschäftigen, das war dort nicht möglich."
10. Warum haben Sie den Job noch nie gewechselt?
Nicht zu empfehlen: „Ich war froh, einen sicheren Job zu haben." Bessere Antwort: „Ich habe mich immer gut mit meinen Vorgesetzten, und meinen Team verstanden und gute Ergebnisse erreicht. Und auch wenn meine Job-Beschreibung sich formal nicht geändert hat, habe ich über die Jahre immer mehr Verantwortung und neue Aufgaben übernehmen können."
11. Warum haben Sie gekündigt?
Nicht empfehlenswert: „Mir hat's gereicht" oder „Es ging einfach nicht mehr mit meiner Chefin". Bessere Antwort: „Meine beruflichen Ziele waren mit den Zielen meines Arbeitgebers nicht mehr vereinbar, daher habe ich mir eine neue Herausforderung gesucht." Man wird im Anschluss fragen, um welche Ziele es sich gehandelt hat. Überlege Dir eine gute Antwort, am besten haben die Ziele etwas mit der neuen Stelle zu tun!
12. Was hat Ihnen an Ihrem letzten Job nicht gefallen?
Vorsicht bei dieser Frage! Auch wenn Deine negative Kritik völlig gerechtfertigt sein sollte, wird man davon ausgehen, dass Du genauso über Deinen nächsten Job sprechen wirst. Sei Dir dessen unbedingt bewusst und verhalte dich stilvoll und integer. Also unbedingte Zurückhaltung mit negativen Geschichten, selbst wenn danach wiederholt gefragt wird. Letztendlich hast Du bessere Karten, wenn Du positive Geschichten erzählst. Nenne daher zunächst einige positive Aspekte der letzten Stelle, erwähne, was Du dort gelernt hast und welche Erfolge alleine oder gemeinsam im Team erreicht wurden. Wenn Du dann zu den kritischeren Punkten kommst, bleib im Tonfall sachlich und spreche nicht schlecht über das Unternehmen insgesamt, Deinen Vorgesetzten oder Kollegen. Erwähne eher bestimmte Umstände, die Dir Ihre Arbeit manchmal erschwert haben und Dich in Deinem Fortkommen dort gehindert haben. Zum Beispiel: keine Aufstiegschancen trotz Weiterbildung etc..
13. Was haben Sie gemacht, als Sie arbeitslos waren?
Hier möchte der Arbeitgeber nicht wissen, was Du in einer Phase der Arbeitslosigkeit privat gemacht hast („Wohnung neu gestrichen"), sondern wie Du die Zeit für Dein berufliches fachliches Weiterkommen genutzt hast. Die entscheidende Frage ist, warst Du in dieser Zeit trotzdem produktiv, hast Du dich weitergebildet oder qualifiziert, eine Fremdsprache oder ein neues Computerprogramm gelernt, bei einem Nebenjob neue Berufserfahrungen gesammelt, ehrenamtlich gearbeitet, ein Praktikum absolviert, dich intensiv um Kinder/pflegebedürftige Menschen gekümmert? Bitte bedenke: auch eine private Weiterbildung ist relevant, sie hat den Vorteil, dass Du sie nicht durch Zertifikate nachweisen musst.
14. Warum waren Sie so lange arbeitslos?
Mit dieser Frage musst Du rechnen, wenn Du längere Zeit ohne Job warst. Bleibe sachlich und vermeide Rechtfertigungen und Schuldzuweisungen. Nicht empfehlenswert: „Ich habe über 200 Bewerbungen geschrieben, die Wirtschaftslage war katastrophal." Bessere Antwort: Verweise auf Deine aktive Stellensuche und für welche Dinge Du Dich darüberhinaus in dieser Zeit engagiert hast, siehe oben.
FRAGEN ZUR EIGNUNG DER BEWERBERIN FÜR DEN JOB
Letztendlich geht es dem Arbeitgeber darum: er hat ein Problem und sucht jemanden, der oder die genau dieses Problem lösen kann. Kenne daher die Aufgabe ganz genau und trete als „Problemlöserin" auf.
15. Was stellen Sie sich denn unter der Stelle vor?
Hier möchte der Arbeitgeber sehen, wie Dein Verständnis von der Aufgabenstellung ist. Diese Frage lässt sich gut vorbereiten lässt. Setze Dich intensiv mit der Stellenbeschreibung, dem Unternehmen und der Branche auseinander. Wenn Du etwas nicht verstehst, versuche es im Vorfeld zu recherchieren. Je weniger blauäugig Du in das Gespräch hineingehst, desto ruhiger wirst Du sich fühlen und souveräner wirken. Natürlich musst Du nicht jedes Detail verstehen, dafür kannst Du dann selbst gezielt Fragen stellen.
16. Warum haben Sie sich auf diese Stelle beworben?
Hier ist der Moment, in dem Du erklären kannst, warum Dich die Aufgabe interessiert und begeistert und warum Du denkst, dass Du sie erfolgreich ausfüllen und umsetzen kannst. Diese Argumentation lässt sich sehr gut vorbereiten!
17. Würden Sie sich selbst einstellen?
Nicht empfehlenswert: „Ja, klar, sofort!" Bessere Antwort: „Wenn ich jemandem mit meiner Ausbildung und Berufserfahrung suchen würde, ja".
18. Wie gut können Sie mit PowerPoint (Word/Excel/etc.) umgehen?
In der Regel steht in jeder Stellenanzeige, welche Kompetenzen und Fachkenntnisse im einzelnen erforderlich sind. Natürlich fragen die Arbeitgeber viele dieser Punkte im Gespräch ab. Bereite Dich vor, in dem Du auf jeden Punkt aus dem Stelleprofil eine selbstbewusste, überzeugende Antwort geben kannst. Bleibe bei der Wahrheit, es kann sein, dass konkrete Nachfragen kommen. Sei aber auch nicht zu vorsichtig bei Deiner Selbsteinschätzung (die Männer sind es auch nicht!). Ein gutes Englisch bleibt ein gutes Englisch, auch wenn es ein bißchen eingerostet ist. Fehlende Fachkenntnisse kann man durch hohe Lernfähigkeit (und Lernwilligkeit!) kompensieren. Erzähle in diesem Zusammenhang ein Beispiel, wie Du Dich in der Vergangenheit eine bestimmte Computeranwendung in kurzer Zeit angeeignet hast und Ihnen das große Freude gemacht hat.
19. Trauen Sie sich diesen Job zu?
Wenn Du gut vorbereitet bist, und überzeugend auf alle Fragen argumentieren kannst, sollte diese Frage gar nicht mehr kommen. Wenn sie doch kommt, hat der Arbeitgeber noch Zweifel. Du solltest dann erneut mit Deiner Selbstpräsentation ansetzen und dezidiert begründen, warum Du die Aufgaben gut erfüllen kannst.
20. Wie stellen Sie sich einen typischen Arbeitstag bei uns vor?
Hier möchte der Arbeitgeber zwei Dinge wissen: hat die Bewerberin realistische Vorstellungen von der Stelle und hat sie sich gut auf das Bewerbungsgespräch vorbereitet? Falls Du vorher noch nicht in einer vergleichbaren Rolle gearbeitet hast, versuche im Vorfeld so viel wie möglich zu recherchieren, wie der Job ganz konkret im Alltag aussehen könnte.
21. Warum sollten wir ausgerechnet Sie einstellen?
Diese Frage kann ganz freundlich, manchmal aber auch in provozierender oder leicht aggressiver Form gestellt werden. Hier geht es darum zu beweisen, ob man sich selbst und seine Fähigkeiten gut kennt, die Stellenanforderungen genau versteht, also für den Job geeignet ist und man bei dieser und keiner anderen Firma arbeiten möchte. Warum willst und kannst genau Du das Problem dieses Unternehmens lösen und somit für die Firma nützlich sein?
FRAGEN ZUR MOTIVATION
Die meisten Arbeitgeber wünschen sich Mitarbeiter mit hoher „intrinsischer" Motivation, deren Antrieb also vor allem ein echtes Interesse an der Aufgabe ist. Zeige daher vor allem Begeisterung für die Inhalte!
22. Warum haben Sie sich gerade bei uns beworben?
Nicht zu empfehlen: „Ich habe zufällig Ihre Stellenanzeigen gelesen". Oder: „Ihr Unternehmen ist gleich um die Ecke von meiner Wohnung". Bessere Antwort: „Weil meine Erfahrungen xy gut zu der vakanten Stelle passen und ich Ihr Unternehmen/Ihre Branche aus Gründen xy interessant finde."
23. Was stört Sie am meisten an Ihrem jetzigen Job?
Nicht zu empfehlen: „Mein Team ist nicht richtig motiviert." Oder: „Der Laden ist mir zu chaotisch." Bessere Antwort: „Im Großen und Ganzen bin ich eigentlich zufrieden, wünsche mir aber nach 5 Jahren eine Veränderung und neue Herausforderungen."
24. Was wollen Sie noch erreichen?
Vorsicht bei dieser Frage: hier nicht zu konkret werden. Sonst könnte der Eindruck entstehen, dass Du die Stelle nur als Sprungbrett für einen Karrieresprung siehst. Nicht zu empfehlen: „In 3 Jahren möchte ich eine Abteilung leiten." Bessere Antwort: „Ich wünsche mir, dass ich meine Aufgaben gut ausfülle, mich immer weiterentwickeln und mehr und mehr Verantwortung übernehmen kann."
25. Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?
Arbeitgeber gehen davon aus, dass Du Ziele im Leben hast und diese auch benennen kannst. Man möchte verstehen, in welche Richtung Du Dich entwickeln willst. Willst Du ein Team leiten, geht es um den großen Karriere-Sprung, willst Du Dein Fachwissen weiter ausbauen? In jedem Fall sollte Deine „5 Jahres Planung" nicht im Widerspruch zu Deinem bisherigen Werdegang und zu der Stelle stehen, auf die Du Dich gerade bewirbst. Bleibe realistisch, was in 5 Jahren erreichbar ist. Behalte Privates für Dich: dass Du heiraten möchtest, weitere Kinder planst oder ein Haus bauen willst, gehört nicht hier her.
26. Was bedeutet beruflicher Erfolg für Sie?
Nicht zu empfehlen: „Vorankommen und gut verdienen". Bessere Antwort: „Wenn ich meine beruflichen Ziele erreichen kann und diese gleichzeitig die Ziele meines Arbeitgebers voranbringen."
27. Wie stellen Sie sich Ihren idealen Arbeitsplatz vor?
Vorsicht bei dieser Frage: Sie soll nicht Deine Fantasie stimulieren, sondern Deine Antwort soll dem Arbeitgeber vermitteln, wie realistisch Deine Vorstellung von dem potenziellen Arbeitsplatz in seinem Unternehmen ist. Baue daher jetzt keine Luftschlösser, sondern behalte bei der Antwort die Stellenanzeige im Fokus, auf die Du sich gerade bewirbst.
28. Wie lange werden Sie bei uns arbeiten?
Nicht empfehlenswert: „Wer weiß das schon?" oder „So lange Sie mich wollen". Bessere Antwort: „Ich bin auf jeden Fall an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert, weil Ihr Unternehmen und der Job gut zu meinen Zielen und Wünschen passt. Wichtig sind mir auf Dauer gute Entwicklungsmöglichkeiten und ein konstruktiver und wertschätzender Umgang."
29. Haben Sie sich noch woanders beworben?
Empfehlenswerte Antworten: „Bisher habe ich mich nur bei Ihnen beworben, da ich eigentlich noch nicht auf der Suche war, diese Stelle mich aber besonders anspricht."
Oder: „Ich habe mich parallel noch bei 3 anderen Unternehmen beworben, im Moment wäre Ihr Unternehmen aber aus Gründen xy mein Favorit."
30. Was sind Ihre beruflichen Ziele?
Achtung: hier nicht konkrete Führungspositionen oder angestrebte Gehaltsstufen nennen. Besser: „Ich möchte mich immer wieder neuen Aufgaben stellen und dazu lernen."
31. Sind Sie bereit, Überstunden zu machen?
Achtung: übertriebener Arbeitseifer wirkt hier unglaubwürdig. Empfehlenswerte Antwort: „Grundsätzlich ist mein Ziel, meine Aufgaben in der normalen Arbeitszeit vollständig zu erledigen. Dies gelingt am besten mit guter, vorausschauender Planung und dem Setzen von sinnvollen Prioritäten. Ich weiß aber auch, dass manchmal Unvorhersehbares passiert und es nicht immer möglich ist, seinen Arbeitstag pünktlich zu beenden. Dann bleibe ich natürlich auch mal länger.
32. Würden Sie aufhören zur arbeiten, wenn Sie 10 Millionen im Lotto gewinnen würden?
Empfehlenswerte Antwort: „Ich denke, dass ich weiterarbeiten würde, denn das Geld ist nur ein Teil des Berufslebens. Arbeiten ist für mich persönlich wichtig und ich möchte mich weiterentwickeln."
33. Was wünschen Sie sich denn von einem Arbeitgeber?
Nicht zu empfehlen: „Einen schönen ruhigen Arbeitsplatz, gutes Gehalt etc.". Bessere Antwort: „Dass ich einen Zugriff auf alle relevanten Informationen bekomme, ich in die Abläufe gut eingebunden werde und so schnell in der Lage bin, effektiv meine Rolle auszufüllen."
34. Was machen Sie denn, wenn Sie diesen Job nicht bekommen?
Nicht zu empfehlen: „Dann bleibe ich eben Hausfrau / bei meinem jetzigen Job". Besser: „Das wäre bedauerlich, aber dann würde ich weitere Gespräche führen und nach einer anderen interessanten Tätigkeit suchen."
FRAGEN ZU STÄRKEN UND SCHWÄCHEN
Bei diesen Fragen geht es nicht darum, perfekt zu erscheinen, sondern um Deine Fähigkeit zur (kritischen) Selbsteinschätzung. Man sollte versuchen, so authentisch wie möglich zu bleiben, ohne aber sich selbst durch zu viel Ehrlichkeit oder übertriebenes Eigenlob zu schaden. Diese Fragen kommen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, also bereite sie gut vor.
35. Wo sehen Sie Ihre größten Stärken?
Wähle hier 2 – 3 Stärken aus, die Du ehrlicherweise bei Dir siehst und die gut zur Stelle passen. Stehe selbstbewusst zu Deinen Qualitäten, aber übertreibe nicht. Am wichtigsten ist, dass Du für jede Stärke einige konkrete Beispiele aus dem Berufsalltag parat hast, um diese Einschätzung zu untermauern. Wo haben diese Qualitäten zu Deinen Erfolgen beigetragen?
36. Wo sehen Sie Ihre Schwächen?
Jeder Mensch hat Schwächen und Fehler. Antworte ehrlich, aber wohlüberlegt auf diese Frage. Nicht empfehlenswert sind alle Schwächen, die in eklatantem Widerspruch zu der ausgeschriebenen Stelle stehen. Auch nicht empfehlenswert sind abgedroschene Phrasen, z.B. „Ich bin fast schon arbeitssüchtig" oder "Ich bin immer so ungeduldig, vor allem, wenn andere nicht so mitziehen wie ich" . Hiermit machst Du Dich nur unglaubwürdig. Geschickt ist es, eine Schwäche aus dem Fachgebiet zu nennen, die aber nicht zu sehr schadet, z. B. „Ich kenne mich noch nicht so gut mit Social Media aus" oder „mein Französisch könnte besser sein". Als zweite Schwäche könntest Du ein konkretes Beispiel aus dem Berufsalltag nennen, welches sich in der Vergangenheit negativ ausgewirkt hat, Du aber in der Zwischenzeit verändern und neutralisieren konntest.
37. Was war bisher Ihr größter Erfolg?
Freue Dich über diese Frage und die Chance, Deine wichtigsten Erfolge präsentieren zu können. Wähle einen oder zwei Erfolge aus, die einen Bezug zur neuen Stelle haben und somit für den neuen Arbeitgeber Relevanz haben. Finde das richtige Maß in der Selbstdarstellung, aber sei auch nicht zu bescheiden. Gerade Frauen sind hier oftmals viel zu zurückhaltend. Am überzeugendsten ist es immer, wenn Du konkrete oder sogar bezifferbare Auswirkungen Ihrer Erfolge benennen kannst, z. B. „am Ende wurde der Umsatz um xy % gesteigert" oder „unsere Kunden waren begeistert von der von mir gefundenen Lösung" oder „das Projekt konnte 6 Wochen früher zum Abschluss gebracht werden" etc..
38. Was war bisher Ihr größter Misserfolg?
Auch bei dieser Frage geht es nicht darum, ob Du überhaupt welche hattest – jeder Mensch hatte sie – sondern wie Du damit umgehst und ob Du daraus gelernt hast. Wähle etwas aus dem beruflichen Kontext aus – keine private Tragödie – und beschreibe das Ereignis kurz, sachlich und ohne Rechtfertigungen oder Schuldzuweisungen. Dann erkläre, warum dieser Misserfolg Dich hat und was Du daraus langfristig für Dich mitgenommen hast.
39. Was fällt Ihnen besonders schwer?
Wieder eine Variante der Frage nach den Schwächen. Antworte wie oben beschrieben, mit Blick auf die Anforderungen der angestrebten Stelle.
40. Worauf sind Sie richtig stolz im Leben?
In dieser Formulierung versteckt sich erneut die Frage nach Erfolgen oder Stärken. Hier darfst Du ruhig etwas ins Schwärmen geraten über die Sternstunden Deines Lebens. Bleibe aber auch bei dieser allgemeinen Formulierung primär bei beruflichen Themen oder zumindest bei Ereignissen, bei denen Du für den Job wichtige Kompetenzen gezeigt hast. Nicht empfehlenswert: „Auf die Geburt meiner Zwillinge! Es war eine schwere Zeit, ...". Bessere Antwort: „Richtig stolz bin ich auf die Zeit am Ende meiner Ausbildung, als ich gleichzeitig für die Abschluss-Prüfung lernen musste und für meinen ersten Arbeitgeber schon ein eigenes Projekt übernommen hatte. Und Prüfung und Projekt habe ich beides gut hinbekommen."
Danach kannst du, wenn Du möchtest, noch kurz hinzufügen: „Wenn ich an meinen privaten Bereich denke, bin ich vor allem stolz auf meine Kinder."
41. Wie gut kommen Sie mit hoher Arbeitsbelastung zurecht?
Hier möchte man von Deinen konkrete Strategien hören, wie Du damit umgehst, wenn es bei der Arbeit drunter und drüber geht. Nicht empfehlenswert: „Wenn es stressig wird, blühe ich erst richtig auf." Diese Antwort ist auf Dauer unrealistisch, außerdem wirft sie die Frage auf, wie motiviert Du bist, wenn Du nur ein normales Arbeitspensum zu bewältigen hast. Bessere Antwort: „Ich versuche einen kühlen Kopf zu wahren. Dann analysiere ich, ob es wirklich externer Stress ist oder eher selbstgemachter. Dann versuche ich, die Arbeit zu priorisieren, evtl. in Abstimmung mit meiner Führungskraft. Vielleicht kann etwas anders organisiert oder delegiert werden." Da Du in Deinem Beruf sicher schon öfter Stress-Phasen erfolgreich durchgestanden haben, rufe Dir eine solche in Erinnerung, damit sie Dir im Bewerbungsgespräch einfällt.
42. Arbeiten Sie gut unter Zeitdruck?
Heutzutage wird von jedem Arbeitnehmer erwartet, zumindest gelegentlich unter hohem zeitlichen Druck arbeiten zu können. Die Frage ist daher nicht mit einem „Ja" oder „Nein" zu beantworten, sondern eher mit einem „Wie" – Wie schaffe ich es, mit Zeitdruck umzugehen? Hier gelten die gleichen Prinzipien, wie bei der Frage nach der Arbeitsbelastung: Ruhe bewahren, Prioritäten setzen, sich durch vorausschauende Planung entlasten, Arbeiten auslagern. Außerdem kann sinnvoll sein: Zeitdiebe wie Unordnung, zu viele E-Mails, zu großen Perfektionismus nach Möglichkeit ausschalten.
43. Was könnten Gründe sein, Sie NICHT einzustellen?
Manchmal drehen Arbeitgeber gerne mal den Spieß um und stellen ihre Fragen „von hinten durch die Brust", um nicht die ewig gleichen Standard-Antworten zu bekommen. Dahinter versteckt sich letztlich die Frage nach Ihren Schwächen.
Nicht empfehlenswert: „Da fällt mir jetzt gar nichts ein" oder „Das müssen Sie schon selber wissen". Bessere Antwort: siehe bei Frage nach den Schwächen.
44. Sind Sie belastbar? Und woran machen Sie das fest?
Nenne zunächst 1 – 2 Beispiele aus Deiner beruflichen Vergangenheit. Ist die Frage so formuliert, kannst Du hier zusätzlich kurz Deinen Alltag als Mutter erwähnen. Es ist aber als Begründung nicht ausreichend, ein turbulentes Familienleben zu managen und dabei viel Kindergeschrei zu hören. Beschreibe eine besondere Situation, wie ein Wasserohrbruch, während Deine Kinder alle die Masern hatten o.ä. …
FRAGEN ZUR TEAMFÄHIGKEIT
Jeder Arbeitgeber wünscht sich gut funktionierende Teams mit wenig Reibung. Sprich daher nicht zu detailliert und ausführlich über Probleme, die Du in Teams in der Vergangenheit hattest, auch wenn Du danach gefragt wirst. Gleichzeitig wird wahrscheinlich auch Deine Konfliktfähigkeit abgeklopft.
45. Was macht für Sie gute Teamarbeit aus?
Überlege, was in Deiner Vergangenheit in Deinen Teams zu einer konstruktiven Zusammenarbeit geführt hat. Wichtige Aspekte könnten sein: klare Ziele, gute Kommunikation, gegenseitige Unterstützung und Motivation, gute Teamleitung, eine klare und gut abgegrenzte Rollenverteilung, ein wertschätzender Umgang miteinander.
46. Arbeiten Sie lieber im Team oder lieber allein?
Achtung bei Entweder-Oder-Fragen! Lass Dich nicht aufs Glatteis führen und entscheide Dich nicht für eine der Alternativen. Die Nachfolge-Frage wird sonst immer sein: „Wieso im Team – können Sie nicht auch mal ein Projekt selbständig und alleine durchführen?“ Und umgekehrt! Empfehlenswerte Antworten sind immer ein „Sowohl-als-auch“: „Ich habe in der Vergangenheit immer viel in Teams gearbeitet und das sehr gerne gemacht. Ich kann aber auch gut mal ein Projekt oder eine Aufgabe alleine lösen, auch das hat seine Vorteile.“
47. Wie gehen Sie mit schwierigen KollegenInnen um?
Nicht empfehlenswert: „Oh, da hatte ich mal eine Kollegin, die war wirklich furchtbar…“. Kann eine unterhaltsame Geschichte werden, spricht aber nicht für Dich! Übe größte Zurückhaltung bei negativen Äußerungen über andere! Aber auch das Gegenteil ist nicht zu empfehlen: „Ich hatte noch nie schwierige Kollegen und komme immer mit allen super klar.“ Hier machst Du Dich unglaubwürdig! Bessere Antwort: „Natürlich hatte ich immer wieder auch mal schwierige Kollegen. Damit muss man leben. Der Umgang damit war unterschiedlich. Gelernt habe ich vor allem, dass man ruhig bleiben muss. Hier ist es besonders wichtig, Berufliches und Privates zu trennen.“
48. Sind Sie schon mal gemobbt worden?
Nicht empfehlenswert: „Ja, das war ganz furchtbar, im letzten Job haben meine Kolleginnen...“. Bessere Antwort: „Bisher noch nicht, ich konnte Konfliktsituationen im Team bis jetzt immer gut ansprechen und konstruktiv klären. Sollte das in Zukunft doch mal in gravierender Form passieren und ich könnte die Situation nicht durch ein offenes Gespräch lösen, würde ich mir notfalls die Unterstützung von Vorgesetzten oder dem Betriebsrat holen.“
49. Wie gehen Sie mit Konflikten um?
Konflikte entstehen überall dort, wo Menschen aufeinander treffen, also auch in jedem Unternehmen. Wichtig ist hier zu verdeutlichen, dass Du vor notwendigen und unvermeidbaren Konflikten nicht davon rennst, sondern in der Lage bist, damit proaktiv und so sachlich wie möglich umzugehen. Hast Du ein Beispiel aus Deinem Berufsalltag parat, wo es einen Konflikt mit einer Kollegin oder auch einem Vorgesetzten gab, den Du aktiv angesprochen hast und dann professionell lösen konntest.
50. Wie gehen Sie mit Fehlern um?
In jedem Team, bei jedem Projekt passieren Fehler. Nicht empfehlenswert daher: „Mir passieren eigentlich fast nie Fehler“, aber auch nicht: „Fehler passieren sowieso die ganze Zeit, das ist halt so“. Bessere Antwort: „Wenn ein Fehler passiert ist, sollte man sich immer kurz fragen, welchen Beitrag ich dazu geleistet habe. Aber es bringt nichts, sich selbst oder anderen Vorwürfe zu machen, lieber geht man damit offen um und versucht, erst das Problem zu lösen und dann daraus zu lernen, so gut es geht. Das ist wichtig, damit der Fehler sich nicht wiederholt und man ihn in Zukunft früher erkennt.“
51. Wie gut können Sie mit Kritik umgehen?
Kritisiert wird jeder gelegentlich und Kritik hat auch immer unangenehme Seite, Nicht empfehlenswerte Antworten: „Ich werde nie kritisiert“ oder „Ich freue mich über Kritik“. Beides wird man Dir nicht abkaufen. Bessere Antwort: „Ich versuche, ruhig zu bleiben und es erst mal nicht persönlich zu nehmen. Dann versuche ich über die Kritik nachzudenken und herauszufinden, ob sie gerechtfertigt ist oder nicht. Ist sie offensichtlich unfair oder ungerechtfertigt, weise ich sie zurück. Merke ich aber, dass etwas dran ist, versuche ich aus dem Feedback zu lernen und es als Möglichkeit zu sehen, mich weiterzuentwickeln.“
52. Was ist Ihre positivste Team – Erfahrung?
Erzähle hier ein Beispiel, wie Du mit einem Team ein bestimmtes Projekt besonders erfolgreich und auf eine schöne Art und Weise gemeinsam zum Abschluss gebracht hast. Erzähle an dieser Stelle lieber nicht von lustigen Feiern oder Betriebsausflügen.
53. Was ist Ihre negativste Team – Erfahrung?
Vorsicht vor zu detaillierten Beschreibungen von schwierigen Situationen aus der Vergangenheit. Beschreibe kurz und sachlich die Schwierigkeit und lege dann den Fokus darauf, wie Du Problem schließlich lösen konntest und was Du daraus gelernt hast.
54. Was mögen Sie bei anderen Menschen am wenigsten?
Lass Dich auch von dieser allgemeiner formulierten Frage nicht aufs Glatteis führen, indem du anfängst, zu sehr vom Leder zu ziehen. Zu viel Negativität fällt auf Dich zurück und es bleibt ein unguter Eindruck. Nicht empfehlenswert: „Ich finde es nervtötend, wenn die Leute immer meinen, sie wüssten alles besser, obwohl sie keine Ahnung haben. Außerdem kann ich es nicht leiden, wenn (......).“ Bessere Antwort: „Da muss ich erst überlegen... Ich finde es schwierig, wenn manche Kollegen im Büro zu viel taktieren und nicht offen kommunizieren. Das finde ich manchmal verwirrend und auch ärgerlich.“
55. Anschlussfrage: Wie gehen Sie damit um?
Empfehlenswerte Antwort: „Ich versuche, mich nicht zu sehr darüber zu ärgern. Bei wichtigen Themen hilft nur ein direktes, offenes Gespräch.“
FRAGEN ZUR PERSÖNLICHKEIT
Hier geht es dem Arbeitgeber darum, das Bild, dass er sich versucht von Dir zu machen, durch verschiedene Fragen abzurunden und zu ergänzen.
56. Wie würden Ihre Freunde Sie beschreiben?
Häufig auch: Wie würden Ihre Kollegen Sie beschreiben? Hier geht es um Ihre Selbsteinschätzung – kennen Sie sich selbst? – und Ihre soziale Kompetenz. Eine gute Antwort ist eine gute Mischung aus positiven Eigenschaften und der Außenwirkung, die Du auf andere Deiner Meinung nach hast und die Dir zurückgemeldet wurde. Wichtig ist hier: nicht übertreiben mit dem Selbstlob, aber auch Vorsicht bei zu viel Ehrlichkeit in Bezug auf Deine Schwächen. Am überzeugendsten sind immer: Konkrete Beispiele, die Deine positiven Eigenschaften untermauern.
57. Wie motivieren Sie sich?
Nicht empfehlenswert: „Ich belohne mich nach getaner Arbeit mit einem Glas Wein/neuen Schuhen etc.“. Bessere Antwort: „Am meisten motiviert es mich, Ziele zu verfolgen, Aufgaben erfolgreich zu lösen und im Team voneinander zu lernen.“
58. Welche Hobbys haben Sie?
Hier geht es darum, herauszufinden, was Du für ein Mensch bist – aktiv, aufgeschlossen, sozial? Wähle 2 – 3 Dinge aus, die Dich auch wirklich interessieren und die nach Möglichkeit Eigenschaften von Dir hervorheben, die für den Job relevant sind. Es ist aber auch völlig ok, auf Aktivitäten mit den Kindern/der Familie hinzuweisen. Jeder weiß, dass in einer Phase mit relativ kleinen Kindern nicht mehr viel Zeit für weitere Freizeitbeschäftigungen bleibt.
59. Wie ist Ihr Umgang mit persönlichen Krisen?
Empfehlenswerte Antwort: „So etwas kommt natürlich bei jedem Menschen mal vor. Glücklicherweise habe ich gute Freunde, mit denen ich sprechen kann und eine Familie, die mich sehr unterstützt. Mir hilft es auch immer, in die Natur zu gehen und Abstand zu gewinnen.“
60. Treiben Sie regelmäßig Sport?
Arbeitgeber haben ein Interesse daran, dass Ihre Mitarbeiter durch Sport ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit erhalten, Stress abbauen und bestimmte Fähigkeiten schulen (Ausdauer, Teamfähigkeit etc.). Erzähle daher gerne kurz von Deinen sportlichen Aktivitäten. Übertreib aber nicht mit Deinen sportlichen Leistungen und lass Extrem-Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko lieber unerwähnt.
61. Was denken Sie über ..... (aktuelles Ereignis)?
Hier geht es darum, Dein Allgemeinwissen testen. Viele Arbeitgeber wünschen sich Mitarbeiter, die am Zeitgeschehen aktiv Anteil nehmen. Hier hilft nur der regelmäßige Blick in die Tagespresse oder die „tagesschau“.
62. Wie wichtig ist Ihre Familie für Sie?
Nicht empfehlenswert: „Das Wichtigste in meinem Leben ist für mich mein Beruf.“ Bessere Antwort: „Meine Familie ist für mich sehr wichtig. Mein Partner/meine Kinder unterstützen mich und dort finde ich Kraft für meine anderen Aufgaben.“
63. Können Sie sich nach der Arbeit gut entspannen?
Nicht empfehlenswert: „Ein schöner Film mit einem Glas Rotwein funktioniert immer.“ Bessere Antwort: „Ich habe noch andere Interessen neben meiner Arbeit und die Beschäftigung damit gibt mir einen guten Ausgleich“. Falls Sie Sport treiben, im Garten arbeiten, Yoga machen etc., wäre es hier der richtige Moment, dieses zu erwähnen.
FRAGEN ZUR ARBEITSWEISE
Hier geht es um Deine Effektivität, Selbstorganisation und Zielorientierung. Der Arbeitgeber möchte herausfinden, ob Du selbständig und effizient Ihre Aufgaben erledigst.
64. Wie würden Sie Ihren Arbeitsstil beschreiben?
Überlege Dir 2 oder 3 Adjektive, die Deine Arbeitsweise im positiven Sinne am besten charakterisieren. Beispiele: Zuverlässig, genau, konsequent, pragmatisch, zupackend, schnell, gründlich, systematisch, effektiv, selbständig, zielorientiert, vorausschauend, akribisch, strukturiert, flexibel, kreativ, besonnen usw. Überleg Dir dann konkrete Beispiele aus dem Berufsalltag, mit denen Du diese Einschätzung jeweils begründen kannst.
65. Arbeiten Sie eher schnell oder eher gründlich?
Hier handelt es sich wieder um eine gefährliche „Entweder-Oder-Frage“, die Du in ein „Sowohl-Als-Auch“ umwandeln solltest. Empfehlenswerte Antwort: „Ich arbeite gerne zügig, wenn es möglich ist. In Momenten, in denen Gründlichkeit gefragt ist, kann ich aber auch sehr akribisch werden.“
66. Wie strukturieren Sie Ihren Arbeitsalltag? Können Sie Prioritäten setzen?
Hier kommt es darauf an, das Ziel der eigenen Tätigkeit zu kennen und im Fokus zu behalten. Betone im Gespräch, dass Du unter diesem Gesichtspunkt Deine Arbeitsschritte priorisierst und abarbeitest. Falls Du dazu eine besondere Methode oder Software verwendest, nenne diese. Außerdem ist noch wichtig zu erkennen, was vielleicht überflüssig ist und aufgeschoben bzw. gestrichen werden kann und welche Tätigkeiten möglicherweise delegiert werden können.
PROVOZIERENDE FRAGEN
Manchmal macht es durchaus Sinn für einen Arbeitgeber, auch schwierige und provokante Fragen zu stellen. Hierbei geht es darum, Deinen Umgang mit stressigen Situationen zu testen. Der Arbeitgeber geht davon aus, dass Du mit einem anstrengenden Kunden oder Kollgen im Job-Alltag ähnlich souverän – oder eben auch nicht – umgehen wirst. Also bleib unbedingt ruhig und sachlich. Bedenke immer: Man hätte Dich nicht eingeladen, wenn Du und Deine Qualifikation nicht grundsätzlich auf die Stelle passen könnten.
67. Warum haben Sie so lange studiert?
Empfehlenswerte Antwort: „Ich habe mein Studium selbst finanziert und mir dadurch etwas mehr Zeit genommen. Dafür konnte ich bei meinen diversen Jobs schon viel einschlägige Berufserfahrung sammeln, die ich jetzt einbringen kann.“ Möglich ist es auch, darauf hinzuweisen, man sei mehr ein „praktischer Typ“, als jemand, der gerne wochenlang über Theorien brütet. Dann brauchst Du unbedingt Erfolgs-Beispiele, die Deine Umsetzungsstärke im Job-Alltag belegen.
68. Warum ist Ihre Diplom-Note so schlecht?
Achtung: Rechtfertige Dich nicht und schiebe nie die Schuld anderen in die Schuhe. Bleib entspannt und verdeutliche, warum Du dennoch über ein sehr gutes für die Stelle relevantes Fachwissen verfügst. Deine Erfolge aus dem Berufs-Alltag sind Arbeitgebern letztendlich viel wichtiger.
69. Sind Sie nicht zu alt für diese Position?
Nicht zu empfehlen: „Jüngere könnten das gar nicht“ oder „Warum haben Sie mich eingeladen, wenn Sie das denken?“. Bessere Antwort: „Ich denke, dass ich heute viel effektiver arbeite und souveräner im Umgang mit Menschen und Problemen bin als früher.“
70. Warum ist Ihr letztes Arbeitszeugnis so schlecht?
Nicht zu empfehlen: „Der Geschäftsführer war ein Spinner und hatte keine Ahnung.“ Bessere Antwort: „Es gab Spannungen und Konflikte zwischen verschiedenen Führungskräften und Bereichen. Mein direkter Vorgesetzter war mit mir zufrieden und ich habe immer sehr gut mit meinen Kollegen zusammengearbeitet. Wie Sie sehen, fällt das Zeugnis auch aus meinen anderen "guten Zeugnissen" heraus.“
UNZULÄSSIGE FRAGEN
Es gibt eine Reihe von Fragen, die eigentlich nicht gestellt werden dürfen, aber dennoch kommen können. Hier ist es wichtig zu verstehen, dass Du hier ein „Recht zur Lüge“ hast. Das heißt, Du kannst die Frage so beantworten, wie es für Dich am günstigsten ist, ohne dass man Dir später einen Strick daraus drehen kann, z.B. kündigen. Es gibt allerdings Ausnahmen, wenn Arbeitgeber ein besonderes Interesse an einer bestimmten Frage haben. Wenn es beispielsweise um einen Job geht, der von einer schwangeren Frau von vornherein nicht ausgeübt werden kann (z.B.„Röntgenassistentin“), darf der Arbeitgeber nach der Schwangerschaft fragen und eine wahrheitsgemäße Antwort erwarten. Und ein Arbeitgeber, der zur katholischen Kirche gehört, darf nach Ihrer Konfession fragen. Empfehlenswerter als eine „legale Lüge“ ist je nach Situation aber oftmals, bei der Wahrheit zu bleiben. Oder freundlich darauf hinzuweisen, dass es sich um eine unzulässige Frage handelt, die Du daher nicht beantworten möchtest.
71. Sind Sie schwanger?
Diese Fragen solltest Du mit Nein beantworten, zumindest wenn Du an der Stelle ernsthaft interessiert bist. Ausnahme der Arbeitgeber hat ein Recht auf die Wahrheit (s.o.).
72. Sind Sie Mitglied in einer Partei/einer Gewerkschaft?
Nur zulässig bei einer Bewerbung bei einer Partei- bzw. Gewerkschafts-nahen Institution.
73. Welche Partei wählen Sie?
Ist unzulässig, Ausnahme siehe oben.
74. Was halten Sie von der Partei CDU/SPD/FDP/Grüne/Linke ?
Ist unzulässig, Ausnahme siehe oben.
75. Haben Sie einen Freund? Wie sieht Ihr Sexualleben aus?
Tatsächlich kommt es immer wieder vor, dass vor allem Männer sehr jungen Frauen solche Fragen stellen. Bleib ruhig, so gut es geht, aber grenze Dich sich gut ab und weise diese grenzüberschreitende Frage weit von Dir. Überlege Dir, ob Du die Bewerbung für dieses Unternehmen wirklich aufrecht erhalten willst.
76. Sind Sie vorbestraft?
Eine Vorstrafe musst Du nicht einräumen, es sei dann, sie ist einschlägig, d.h. das Delikt stand in einem inneren Zusammenhang mit der angestrebten Tätigkeit (z.B. eine Vorstrafe wegen Veruntreuung von Geldern bei einer Bewerbung als Buchhalterin).
77. Haben Sie Schulden?
Unzulässig. Ausnahme: die Schulden könnten sich auf die Ausübung der Stelle negativ auswirken, z.B. wenn man bei dem Job Zugriff auf große Geldmittel hätte.
78. Welche Krankheiten haben Sie? Wie oft waren Sie im letzten Jahr krank?
Krankheiten, Fehlzeiten und Behinderungen gehören in Deime Privatsphäre. Du musst sie nur angeben, wenn sie bei der angestrebten Tätigkeit ein Hindernis darstellen.
79. Welcher Glaubensrichtung gehören Sie an?
Nur bei konfessionsgebundenen Arbeitgebern zulässig, z. B. Caritas.
80.Was haben Sie in Ihrem letzten Job verdient?
Diese Frage ist unzulässig und muss nicht (wahrheitsgemäß) beantwortet werden.
FRAGEN FÜR BERUFSTÄTIGE MÜTTER
Als berufstätige Mutter musst Du mit einer Reihe von Fragen rechnen, die einem Mann/Vater höchstwahrscheinlich niemals gestellt werden. Hier handelt es sich um sensible Punkte für den Arbeitgeber, er wird Deinen Antworten auf diese Fragen sehr aufmerksam zuhören.
81. Können Sie sich als Mutter mehrerer Kinder überhaupt für den Beruf motivieren?
Nicht empfehlenswert: „Es wird sicher anstrengend, aber ich kann ja nicht ewig nur zu Hause sein“. Bessere Antwort: „Auf jeden Fall. Ich habe immer gerne gearbeitet und die Aussicht darauf, in den Beruf wieder einzusteigen, hat mich gerade in der Familienphase sehr motiviert.“
82. Wie ist die Betreuung für Ihre Kinder organisiert?
Nicht empfehlenswert: “Darum kümmere ich mich, wenn ich einen Job habe. Das wird schon irgendwie gehen.” Bessere Antwort: “Ich habe schon vor einiger Zeit ein zuverlässiges und flexibles Betreuungssystem organisiert. Mein ältestes Kind geht in die Ganztagsschule, das jüngere in eine KiTa. Zusätzlich habe ich ein gutes Netzwerk an befreundeten Eltern und Nachbarn.”
83. Sind Sie für die Stelle nicht überqualifiziert?
Nicht empfehlenswert: „Besser als unterqualifiziert, oder?“ oder: „In meiner eigentlichen Qualifikation gibt es keine Teilzeitstellen“. Besser: „Ich habe auch in meiner letzten Position genau diese Tätigkeiten neben meiner Haupttätigkeit ausgeübt und dieses immer sehr gerne gemacht. Ich finde, die Stelle ist jetzt genau das Richtige für mich und mich motivieren diese Aufgaben sehr.“
84. Trauen Sie sich diese Aufgabe wirklich zu?
Hier ist es natürlich wichtig, dass Du selbstbewusst auftrittst und Dir Deiner Qualifikationen voll bewusst bist. Nicht empfehlenswert: „Eigentlich schon, was denken Sie denn?“ Bessere Antwort: „Auf jeden Fall, denn die Aufgabe entspricht sehr gut meiner Berufserfahrung und ist genau das, was ich jetzt gerne machen möchte.“
85. Was macht Ihr Mann beruflich?
Sollte eigentlich keine Rolle spielen, wird aber nicht selten gefragt. Zum einen kann ein Arbeitgeber so herausfinden, wie Dein sozialer Hintergrund ist und wie Deine häuslichen Bedingungen sind. Gleichzeitig könnte die Information, dass Dein Mann/Partner arbeitslos ist, für ihn interessant sein. Einerseits könnte er daraus schließen, dass Du vor allem deswegen wieder einsteigen willst, weil Du Geld verdienen musst. Andererseits kann dieses auch für Dich sprechen, da der Arbeitgeber dann darauf vertrauen kann, dass Du auch wirklich arbeiten willst. Im umgekehrten Fall könnte die Tatsache, dass Dein Mann Chefarzt ist, auch darauf schließen lassen, dass Du gar nicht unbedingt arbeiten willst. Halte Dich daher mit zu vielen Details zurück, nenne kurz den Beruf Ihres Partners und sei nicht zu ausführlich. Denn es geht hier schließlich um Dich, nicht um Deinen Mann.
86. Wie vereinbaren Sie Familie und Beruf miteinander?
Auch diese Frage zielt auf eine gute Arbeitsteilung und Organisation zu Hause und auf ein zuverlässiges Unterstützungssystem ab („notfalls springt die Oma/Nachbarin/Freundin ein“).
87. Welche Funktion hatten Sie genau in Ihrem Ehrenamt?
Viele Mütter geben in ihrer Bewerbung verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten in ihrer Elternzeit an. Dieses ist natürlich sehr empfehlenswert, da Du auch durch solche Aktivitäten Kompetenzen erworben und weiterentwickelt haben kannst. Mit dieser Nachfrage möchte Dein potenzieller Arbeitgeber herausfinden, wie engagiert Du während Ihrer Erziehungszeit wirklich warst. Nicht empfehlenswert: „Die Funktion umfasste alles, was eben so anfällt als Elternvertreterin.“ Bessere Antwort: „Ich habe verschiedene Events initiiert und organisiert, die Interessen der Eltern gegenüber der Institution vertreten und gelegentlich Konflikte geschlichtet.“
88. Sind Sie in Ihren Ehrenämtern immer noch aktiv?
Nicht empfehlenswert: „Ja klar, das macht mir ja auch großen Spaß.“ Bessere Antwort: „Nein, ich habe meine Aufgaben strukturiert an meine Nachfolger übergeben und möchte mich jetzt voll auf meinen Wiedereinstieg in den Beruf konzentrieren.“
89. Wie denkt Ihr Mann/Partner über Ihren Wiedereinstieg?
Nicht empfehlenswert: „Er ist nicht so begeistert, wird sich aber sicher daran gewöhnen.“ Bessere Antwort: „Mein Mann unterstützt mich voll und ganz in meiner Entscheidung. Er weiß, was auf uns zukommt und freut sich für mich.“
90. Wie alt sind Ihre Kinder?
Bei dieser Frage steht eigentlich eine andere Frage dahinter: Sind Ihre Kinder aus dem Gröbsten raus, müssen wir mit vielen Fehlzeiten rechnen? Wie gut sind Ihre Kinder versorgt, wenn Sie arbeiten? Je jünger Deine Kinder sind (und je mehr Kinder Du hast), desto besser musst Du hier argumentieren.
91. Was ist, wenn eines Ihrer Kinder mal krank wird?
Erwecke immer den Eindruck, dass alles perfekt organisiert ist, sonst verringerst Du deine Chancen! Nicht empfehlenswert: „Krank ist krank, da kann man nun mal nichts machen.“ Bessere Antwort: „Für diese Fälle habe ich meine Schwiegermutter/eine Nachbarin/eine Tagesmutter, die kurzfristig einspringen kann.“
92. Was haben Sie denn in den 4 Jahren Elternzeit überhaupt gemacht?
Hier interessiert den Arbeitgeber nicht, wie stressig und herausfordernd Dein Alltag mit kleinen Kindern und einem großen Haushalt ist, sondern er will wissen, ob Du mit einem Fuß in der Arbeitswelt geblieben bist. Es ist daher ungünstig, in der schriftlichen Bewerbung nur „Elternzeit“ anzugeben, insbesondere, wenn dieses die letzte Station war. Überlege daher gründlich, was Du wirklich alles gemacht hast. Jede Aktivität kann wichtig sein: ehrenamtliche Arbeit in Schule und Kindergarten, Weiterbildungen (auch private) oder Nebentätigkeiten, z. B. im Familienbetrieb.
93. Sie haben einige Jahre ausgesetzt. Sind Sie überhaupt noch im Thema?
Nicht empfehlenswert: „Ja, es wird schon eine große Umstellung für mich. Aber ich bin bereit, alles zu lernen.“ Bessere Antwort: „Ich war in den letzten Jahren auch neben der Familie sehr aktiv. Ich habe mich ehrenamtlich in Schule und Kindergarten engagiert und dort Verantwortung als Elternvertreterin übernommen. Dabei habe ich viel gelernt. Außerdem habe ich Fachliteratur gelesen und mich zu den Themen xy weitergebildet.“
94. Warum wollen Sie sich den Stress eigentlich machen – verdient Ihr Mann nicht genug?
Empfehlenswerte Antwort: „Mir geht es bei der Arbeit nicht nur um das Geld, sondern um die Inhalte. Ich arbeite gerne und möchte mein Fachwissen und meine Berufserfahrung gerne sinnvoll einbringen.“
95. Wie schaffen Sie ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Familie?
Verdeutliche, dass gute Organisation, Verantwortung und Arbeitsteilung auch im Haushalt wichtig für Dich sind und Du stets vorausschauend planst. Betone, dass ein gutes Gleichgewicht für Dich wichtig ist, damit Du langfristig Deine Leistungsfähigkeit erhalten kannst. Nenne Beispiele, was Du konkret dafür tust, z.B. „Mittwochs und Samstags gehe ich immer joggen“ etc..
96. Wie sieht Ihre private Lebensplanung im Moment aus?
Hier interessiert sich niemand für Deine aktuellen Urlaubspläne, sondern der Hintergrund ist die Frage, ob Du weitere Kinder planst. Nicht empfehlenswert: „Wir suchen gerade ein größeres Haus und wollen dann vielleicht noch mehr Kinder bekommen.“ Bessere Antwort: „Für mich steht jetzt der Wiedereinstieg in den Beruf in den Mittelpunkt, darauf freue ich mich sehr.“
FRAGEN AM ENDE DES GESPRÄCHS
Es gibt einige Fragen, die typischerweise am Ende des Bewerbungsgespräches kommen. Versuche auch nach einem längeren Job-Interview die volle Konzentration beizubehalten, denn der letzte Eindruck bleibt in Erinnerung!
97. Sind Sie immer noch interessiert an der Stelle?
Diese Frage kann ein Hinweis darauf sein, dass man Dich für eine interessante Kandidatin hält und nun hofft, dass das Interesse gegenseitig ist. Nutze die Gelegenheit, positive Eindrücke kurz zusammenzufassen. Du kannst z. B. auch eine angenehme Gesprächsatmosphäre loben, im Vordergrund sollte aber immer die Aufgabe stehen, um die es geht, die Dich motiviert.
98. Welche Erwartungen/Ansprüche haben Sie an uns als Arbeitgeber?
Nicht empfehlenswert: „Gutes Gehalt, viel Urlaub und möglichst wenig Überstunden”. Bessere Antwort: „Ich kann am besten arbeiten, wenn ich Zugriff auf alle für mich relevanten Informationen bekomme. Außerdem sind für mich eine offene Kommunikation wichtig und klare Zielsetzungen für meine Aufgaben.”
99. Was möchten Sie bei uns verdienen?
Mit dieser Frage ist immer zu rechnen, dennoch wird sie von vielen BewerberInnen, vor allem von Frauen, nicht vorbereitet. Die Gefahr ist daher groß, dass Du im Falle einer Zusammenarbeit bei einem niedrigeren Gehalt landest, als angemessen wäre und als man Dir auch bereit gewesen wäre zu zahlen.Wenn Du nicht weißt, was ein angemessenes Gehalt für die Stelle wäre, dann musst Du es herausfinden, am besten vor dem ersten Gespräch. Frage Freunde, Bekannte oder Branchen-Insider nach ihrer Einschätzung. Weitere Informations-Quellen können das Arbeitsamt oder das Internet sein. Unter dem Stichwort “Gehalts-Check” gibt es dort verschiedene Angebote. Lege Deinen Gehaltswunsch ehrlich fest und nenne selbstbewusst die Summe, die Du haben willst. Am klügsten ist es, eine Summe zu nennen, die möglicherweise etwas zu hoch ist. Du kannst Dich immer noch ein bißchen herunterhandeln lassen.
100. Welche Fragen haben Sie an uns?
Dieses ist ein wichtiger Teil des Bewerbungsgesprächs, der von vielen BewerberInnen eher unglücklich gestaltet wird: oftmals haben sie keine Fragen und es fallen ihnen in dem Moment keine ein. Das macht leider keinen guten Eindruck. Überlege Dir daher im Vorfeld einige Fragen, deren Antwort Dich aufrichtig interessiert, Du kannst hierfür auch Notizen verwenden, die Du mitgebracht hast.
Im Folgenden eine paar Beispiele für Fragen, die Du stellen kannst:
• Ist die Stelle neu geschaffen worden oder ist jemand gegangen?
• Aus welchem Grund hat die letzte Stelleninhaberin diesen Job verlassen?
• Können Sie mir beschreiben, wie mein Arbeitstag dann konkret aussehen würde?
• Wie würden Sie das Arbeitsklima in Ihrer Firma charakterisieren?
• Ist es möglich, den zukünftigen Arbeitsplatz zu sehen?
• Wofür wäre ich in dieser Position im Wesentlichen verantwortlich?
• Welche Aufgabenbereiche in der Position haben aus Ihrer Sicht die höchste Priorität?
• Wer würde mein direkter Vorgesetzter sein? Kann ich diese Person kennen lernen?
• Wie groß wäre mein Team?
• Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
• Welche Aufstiegschancen/Möglichkeiten der Weiterentwicklung gibt es in Ihr Unternehmen?
• Welche Leistungen, abgesehen von dem Gehalt, bietet Ihre Firma?
• Welche Kernkompetenzen sollte Ihrer Meinung nach eine Bewerberin für diese Stelle mitbringen?
• Hat die Firma vor, in den nächsten Jahren zu expandieren?
• Ist die Entwicklung von neuen Produkten/Dienstleistungen geplant?
• Was könnte ich noch lernen/mir aneignen, um mich auf den Arbeitsbeginn vorzubereiten?
• Wie sieht bei Ihnen die Einarbeitungsphase aus? Wie lang ist die Probezeit?
Wenn Dein Gesprächspartner anfängt, über das Unternehmen/die Aufgabe zu erzählen, geschieht ein wichtiger Rollenwechsel. Vergiss nicht, wach und aufmerksam zu bleiben und aktiv zuzuhören. Viele BewerberInnen sinken merklich in sich zusammen, wenn sie nicht mehr “auf dem Prüfstand stehen” und hören vor lauter Erleichterung gar nicht richtig zu. Damit verspielst Du die Chance, am Ende einen guten und engagierten Eindruck zu hinterlassen.